Laufbericht

Zürich Marathon: Noch 76 Tage

Start zum 39. Leimentalerlauf am vergangenen Samstag (Foto: Veranstalter)
Start zum 39. Leimentalerlauf am vergangenen Samstag (Foto: Veranstalter)

Zum 4. Mal in Folge bin ich an den Start des Leimentaler Laufes gegangen. Mit seinen 15 coupierten Kilometer ist er für mich der ideale ersten Formtest im Februar. Das OK vom TV Oberwil hat sich in diesem Jahr erstmals für eine elektronische Zeitmessung entschieden. Vorbei die Zeiten, wo beim Ziel zwei Helfer sich die Nummer notiert haben. Eine grosse Umstellung war das für uns Läufer aber sowieso nicht, alles andere blieb beim Alten.

 

Im Gegensatz zu letztem Jahr trainiere ich nun etwas anders, mehr Umfang, keine Intervalle bis jetzt. Da ich die ersten Tage der Woche noch von einer abklingenden Muskelverhärtung in der Wade zurück kam und mir letztes Jahr ein tolles Rennen gelungen war (50:53), wollte ich mich nicht zu sehr unter Druck setzen. Wie erwartet war die hohe Pace für den Körper zuerst etwas ungewohnt, dank starker Konkurrenz vor fand ich aber schnell ins Rennen. Es war kalt, eigentlich zu kalt für kurz/kurz trotz Ärmlingen und Handschuhe. Wie man auf dem Bild unschwer erkennt, war ich einer der wenigen Heissblütigen, die sich das trauten. Jedoch hoffte ich insgeheim auch auf den psychologischen Effekt, denn je schneller desto heisser wirds..., deshalb keine langen Kleider. Ideal am Leimentaler ist, dass er durch das Szreckenprofil nur nach Gefühl gelaufen werden kann, das heisst gut einteilen und die Uhr beiseite lassen. Der Lauf verlief gut, nach gut zwei Kilometern war ich auf dem 4. Platz hinter dem Duathleten Felix Köhler. Der Abstand von 100-200 Meter blieb bis ins Ziel konstant, aber immerhin hatte ich so einen Anhaltspunkt vor mir. Im Gegensatz zum letzten Jahr musste ich beim Schlussanstieg weniger beissen, was ich auch darauf zurückführte, dank meiner Pause anfangs Woche sehr gut erholt im Rennen zu sein. Hier machte sich allerdings erstmals die etwas zu knappe Kleidung bemerkbar. Wurden die Schultern schon im Mittelteil etwas kalt und die Oberschenkel leicht gerötet, so fühlte ich bei diesem Schlussanstieg plötzlich, dass meine Oberlippe etwas taub wurde. Wie auch immer, anscheinend war das die ideale Ablenkung vor diesem letzten Anstieg. Erst danach, auf den letzten zwei Kilometern wusste ich, dass es wahrscheinlich eine sehr gute Zeit werden würde. Ich gab nochmals alles, an den Vordermann kam ich sowieso nicht mehr heran und hinter mir war Rupprecht Lange vom LSV Basel auch ausser Reichweite. Jedoch sah ich von weitem, wie die ersten beiden Ziffern der Uhr: 49. Erst kurz vor dem Ziel erschien die 50, schliesslich wurden es 50:11,5! Eine sehr zufriedenstellende Zeit mit der man wohl in anderen Jahren gewinnen konnte. Vorne an der Spitze errang der sympathische Tefera Mekonen mit einem neuen Streckenrekord von 48:25 den Sieg, eine Minute vor dem Schweizermeister im Berglauf, dem Berner Oberländer Jonathan Schmid. Tolle auch die Unterstützung auf der Strecke, mir fremde Leute die meinen Namen kannten XD, sowas gibt es auch nicht alle Tage. Gratulation auch an meine Mitläufer vom Verein, welche alle auch tolle Resultate erzielt haben!

 

Nun bleiben also noch gute 76 Tage bis zum Marathon in Zürich. Auch nebenbei muss so einiges organisiert werden. So habe ich mich für den Start bei der Elite für den Zürich Marathon beworben, der Grund war, weil ich dadurch eine eigene Verpflegung abgeben darf. Verpflegungspunkte gibt es circa alle 5 Kilometer. Dank meinen Resultaten im letzten Jahr, erhielt ich dann diese Woche den Bestätigungsbrief, vielen Dank dafür liebes Organisationskomitee!

Die Verpflegung, welche ich nun testen werde ist auch schon angekommen. Und zwar habe ich vor das sehr kohlenhydratreiche Getränk Maurten 320 auszuprobieren, welches sehr magenverträglich sein soll und bildet bei Kontakt mit der Magensäure ein Hydrogel das Energieaufnahme vereinfachen soll. Zur Erinnerung: Da die Fettreserven eines Menschen ausreichen würden um mehrere Marathons zu laufen, könnte man auch nur mit Wasser oder einem elektrolytischen Getränk über die Runden kommen. Die Fettverbrennung (Lypolyse und dann Beta-Oxidation von Fettsäuren) benötigt aber mehr Sauerstoff als die Glycolyse und ist deshalb ineffizienter, die Glykogenreserven im Körper sind jedoch begrenzt und reichen nicht für einen ganzen Marathon. Eine Variante ist wäre also dem Körper über den ganzen Lauf Kohlenhydrate zuzufügen um diesen Moment hinauszuzögern oder zu vermindern. Jedenfalls bin ich gespannt.

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