Zürich Marathon: Noch 32 Tage

Nach längerer Pause, melde ich mich nochmals zurück. Der grösste Teil ist geschafft, Zeit um ein Zwischenfazit in der bisherigen Vorbereitung zu ziehen. Bis jetzt hab ich einiges dazugelernt für mich, über meinen Körper und meinen Weg. Zuerst folgt am Wochenende das letzte Vorbereitungsrennen und zugleich auch ein kleiner Formtest beim Halbmarathon in Valencia. Dann folgen noch zwei lange Läufe und der Marathon ist da. Irgendwie bin ich auch langsam froh denn:
1. Marathontraining ist zeitintensiv.
Der wahrscheinlich schwierigste Teil war das Training in den Alltag zu verpacken. Es braucht viel Planung, stehe ich früher auf und laufe schon vor dem Arbeiten, oder in der Mittagspause? Was muss ich nachher noch erledigen, einkaufen, Haushalt? Das ist der erste Teil, an den gedacht werden muss. Der zweite Teil ist, dass es mit dem Training alleine nicht getan ist. Ich muss mich umziehen, nach der Einheit Auslaufen und Dehnen, Duschen. Meistens ist es dann schon acht Uhr und Kochen und Essen dauert auch nochmals eine Stunde. Wenn ich nicht direkt von der Haustür starte, sondern ins Gruppentraining gehe, wird es sogar noch später.
2. Marathontraining ist umfangreich.
Es ist nicht so, dass die Intensität dich "kaputt" macht. Eher ist es so, dass der Umfang dich in eine Art Grundmüdigkeit bringt, bezogen auf die Muskulatur. Dauerhaft über 100 Kilometer pro Woche zu rennen macht müde, auch wenn in der Erholungswoche nur eine knackigere Einheit absolviert wurde. Meist ist es ein Balanceakt, bei dem ich mich nach einem lockeren Tag wieder spritzig fühle, nach einem langen Lauf beispielsweise aber auch zwei Tage lang nicht mehr. Doppeltrainings waren bei mir der Knackpunkt, etwas, was ich sonst nicht mache.
3. Marathontraining macht extrem ausdauernd, aber auch langsam.
Als ich letzte Woche meinen Tempolauf von 15 Kilometer im Marathontempo machte, lief es einfach. Ich wusste es wird nicht einfach, vor allem gegen Ende, aber irgendwie blieb ich doch locker und auch der strömende Regen konnte mir nichts anhaben. Schliesslich war ich insgesamt sogar drei Sekunden pro Kilometer schneller als das geplannte Marathontempo. Ich bezweifle, dass dieses Training noch im Dezember überhaupt möglich gewesen wäre. Gleichzeitig kommen nun auch ab und zu Intervalle ins Spiel. Sobald das Laktat in die Höhe schnellt, wird es ungemütlich und jetzt, da ich mir das nicht mehr so gewohnt bin wie letzten Sommer hinke ich jede Runde etwa zwei Sekunden hinter diesen Zeiten her. Eigentlich nicht schlimm, sondern logisch, ich möchte jetzt auch keine 5km-Rennen laufen.
Write a comment