Ferienerlebnisse

Sehr hatte ich mich Mitte Juli auf zwei Wochen Ferien gefreut. Erstmals seit langem keine "Laufferien" sondern "richtige" Ferien, was aber nicht bedeutet, dass es nur erholsam war. Die Woche zuvor der letzte Besuch bei der Physiotherapie, das Schlussgespräch mit der Sportärztin. Es war komisch. Alles im grünen Bereich, schon die ganze Behandlungsdauer keine Schmerzen, aber es dauert vier Wochen bis die Entzündung sicher vorbei ist. Endlich wieder draussen laufen. Weg vom AlterG Laufband, eingequetscht in der engen Hose im stickigen Raum. Jedoch, Schritt für Schritt und weiterhin viermal! pro Woche die Physioübungen, auch wenn es in den Ferien nicht immer dazu reichte.

Die erste Woche flogen wir nach Split in Kroatien ans Ultra Europe Festival, mit den bekanntesten DJ's der elektronischen Dance Music. Die Hauptbühne war im Poljud-Stadion, kein unbekannter Ort für mich, war ich ja vor zwei Jahren beim Split-Halbmarathon, der durch dieses Stadion führt. Wir hatten ein Apartment, nur zehn Minuten Fussmarsch vom Festivalgelände entfernt als Unterkunft in der Nöhe des Marjan-Parkes, einer bewaldeten Halbinsel. Daumen hoch für den "Hippi" Josip, welcher uns mehr als das Nötigste zeigte und immer da war, auch bei kleinen Dingen, wie Stacheln im Fuss vom Strand. Die ersten paar Tage vor dem Festival waren noch entspannt. Ich mietete am Flughafen ein Auto, leider akzeptierte meine Kreditkarte die Überweisung des Depots nicht, weshalb ich eine zusätzliche Versicherung lösen musste. Mit dem Auto fuhren wir nach zur Festung Klis, welches auch im Video vom Ultra 2017 zu sehen ist und von wo aus man einen tollen Ausblick auf Split hat. Dort haben wir auch den Tipp für ein Restaurant von der Art Balkan Grill bekommen, wo ganze Lammspiesse gegrillt werden. Lecker, aber fast zuviel. Strände gibt es in Split auch mehre, insgesamt besuchten wir drei davon. Der nächstgelegenste mit dem Namen Prva Voda war nicht so der Hit, etwas weiter weg schon besser, ebenfalls ein Kiesstrand. Der Bačvice-Sandstrand hat mir auch gut gefallen, allerdings etweas überlaufen. Auch Fussball wurde noch gespielt, das Public Viewing Schweiz-Schweden verfolgten wir am zweiten Tag Live mit Schweiz-Shirt und allem drum und drann. Leider verloren sie 0:1 und fortan wurden wir in der Stadt die ganze Zeit angesprochen und unnötig bemitleidet. Fussball war sowieso beliebtes Einstiegsgesprächsthema. Am zweiten Abend war "Pub Crawl" angesagt, kann man mal machen, sehr alkohollastig und deshlab auch lustig. Vor dem Festival hat die Trinkerei noch nicht so ausgeartet, musste ja noch fahren tagsüber, sodass ich frühmorgens manchmal eine Runde im Park gedreht habe. Ich habe sogar den Trainer vom Atletski Klub Split angefragt, ob ich mal bei Ihnen vorbeischauen kann. Seine Gruppe trainierte leider immer später abends wegen der Hitze, für mich nicht möglich, da waren wir immer weg. DasLeichtathletikstadion zu finden war kein Problem, ein grösseres Problem war es den Eingang zu finden. Es gab eine zusätzlich Mauer um das Stadion, alles abgesperrt, nur ein kleiner Eingang zu einem Hinterhof, schliesslich habe ich es doch geschafft. Ausser ein paar Stabhochspringer war aber niemand da.
Schliesslich das dreitätige Festival, von Freitags bis Sonntags. Jeder in der Stadt kannte es, es wurden schliesslich hundertausend Besucher aus aller Welt erwartet, pro Tag etwa 50'000 Festivalbesucher, Wahnsinn!! Genau wie das Line-Up, war auch das Publikum sehr international. Alles fröhliche und friedliche Leute, einzig vor den Drogendealern und Dieben musste man aufpassen. Am ersten Tag war es denn auch, als mir hinterrücks die Goldkette gestohlen wurde. Einfach weggerissen und als ich mich umdrehte, war der Dieb natürlich schon weit weg und in der Dunkelheit der Menschenmassen untergetaucht. Das hat die Stimmung schon etwas getrübt, auch dass wir uns mehrmals verloren haben und wir schon um 2 Uhr so müde waren, dass alle spätestens um 3 Uhr zu Hause waren. Der zweite Tag war dann viel besser. Anstatt um 19 Uhr sind wir erst nach 22 Uhr da gewesen, sodass wir die grossen Acts alle gesehen haben. Viel getanzt, viel gesungen, die Atmosphäre war fantastisch. Das Timing, auch mit der Einstimmung vor dem Festival, hat einfach perfekt gepasst und wenn du um fünf Uhr morgens früh noch das Schlussfeuerwerk erlebst und tanzt bis die Sonne aufgeht, dann war es einfach eine tolle Nacht. Was natürlich gelitten hat ist der Schlafrhytmus, die Stimme (Heiserkeit) und vielleicht etwas die Leber. Vor allem das mit dem lange Aufbleiben hat mich fertig gemacht (da merkt man das Alter), der Alkohol nicht unbedingt, ich weiss wieviel ich vetrage und hatte es immer unter Kontrolle. Am letzten Tag, hat es dann nicht ganz bis zum Sonnenaufgang gerreicht, aber fast. Insgesamt ein tolles Festival, tolles Publikum, gute Organisation. Was mir weniger gefallen hat, war die etwas zu komerzielle Seite. Mastercard als Sponsor und nur mit Mastercard konnte dein Festivalbändel gebührenfrei geladen werden, fragwürdig.

In der zweiten Woche musste ich mich zuerst einen Tag erholen und bin dann am Mittwoch meine früheren Arbeitskollegen in Basel besuchen gegangen. Ein schöner Tag, der mit Rheinschwumm und seit langem wieder einem Training beim Stützpunkttraining NLZ Nordwestschweiz geendet hat. Donnerstags bin ich dann zu Ivo und Mirjam nach Zermatt gefahren. Es war mein erstes Mal im Wallis und ich war gespannt darauf Zermatt und das Matterhorn zu sehen. Ein Muss für einen Schweizer. Ivo hat mir gleich das Dorf gezeigt, leider fing ich mir eine Erkältung ein und hatte an diesem Abend ziemlichen Husten. es war noch eine Spätfolge des Festivals, als wir einmal vergassen in der Nacht die Klimaanlage auszuschalten und mit der Heiserkeit war ich sowieso schon angeschlagen. Am nächsten Tag nach dem Aufstehen gings zuerst zur Apotheke, danach wieder ins Bett. Erst Nachmittags habe ich mich wieder nach draussen in die Sonne gewagt, immerhin reichte es noch für eine Abfahrt mit dem Bike. Angeschlagen ging es auch am Samstag weiter, sodass aus dem Traillauf eine Wanderung wurde. Der Matterhorn-Trail war wunderschön, man hat die ganze Zeit das Matterhorn im Blick, abends war ich dann ziemlich geschafft von der Wanderung, es war fast zuviel und die folgende Woche musste ich ziemlich zurückstecken.
Jetzt bin ich aber wieder gesund und ich freue mich sportlich wieder durchstarten zu können. Momentan zwar noch auf tiefem Niveau, aber Hauptsache völlig gesund. Es braucht einfach Zeit, bis die Form wieder aufgebaut ist. Folgendes sind meine bereits geplannten, zukünftigen Wettkämpfe:

Freitag 27.07.2018
Rheinfelden (DE) Nachtmeeting, Die blaue Nacht
5000m Bahn
Einfach so, ohne Ambitionen und Ziele, um den aktuellen Stand zu prüfen

Ab 15.08.2018, immer Mittwochsabend im Aargau
AKB-Run Laufserie
jeweils ca. 10km
Als Trainingsläufe zum Formaufbau
Oktober 2018
Noch Offen
10km
Anfang Oktober möchte ich einen schnellen 10er laufen.