Training

Bereit für die Saison 2020

Der Fokus liegt auf der Bahn

Da ich letztes Jahr über vier Monate "out of the game" war, war klar, dass ich keine ernst gemeinte Vorbereitung mehr für Wettkämpfe starten kann. Ziel war es wieder zurück ins Training zu kommen, was mir soweit geglückt war. Für das neue Jahre hatte ich schon im Sommer klare Vorstellungen. Ich möchte mich konkret einmal auf eine Bahnsaison vorbereiten, sprich 3'000m bis maximal 10'000m. Dies werde ich im Dress des TV Oerlikon mache. Nach mehreren Jahren als Gast, war es an der Zeit dem Verein beizutreten. Klar wäre es auch reizhaft gewesen, sich nochmals auf einen Marathon vorzubereiten, hatte es doch alles so wunderbar funktioniert in der Vorbereitung letztes Jahr und ich war so fit wie noch nie. Ich hätte also einfach alles nochmals ähnlich angehen können. Es gab aber mehrere Gründe, warum ich etwas Neues versuchen wollte.

Ein wichtiger Grund war, das ich letztes Jahr die Bahn-SM in Basel verpasst habe. Eigentlich wäre ich da gerne über 5000m gestartet. In dem Jahr hätte es aufgrund der Terminierung auf Ende August hervorragend gepasst, was 2018 nicht der Fall gewesen war. Ein anderer Grund ist, das meine persönliche Bestzeit von 15:53, gelaufen an einem heissen Nachmittag 2017 in Zofingen, verglichen zu meinen Bestzeiten über längere Distanzen ziemlich schwach ist. Das liegt einerseits daran, dass ich natürlich im 2018 nochmals einen grossen Sprung gemacht habe, aber auch, dass die Bahnläufe bisher eher eine Nebensache waren, weil sie nicht in eine Saisonplanung mit Strassenläufen im Frühling und Herbst hineinpassen. Ein weiterer Grund ist (Danke Sämi, Coach), dass ich in meinem Alter von noch unter 30 Jahren in diesen Distanzen noch grösseres Potenzial habe, komplett auf den Marathon kann ich mich auch noch ein paar Jahre später konzentrieren, wenn ich dafür eine gute Unterdistanzschnelligkeit aufgebaut habe. In diesem Sinne freue ich mich riesig und bin gespannt wie die Transformation in diesm Frühling vom Strassen- zum Bahnläufer vorangeht.

Fehlender Rhythmus im November und Anfang Dezember

Langsam aber stetig habe ich mich mit hautsächlich Grundlagenläufen von 2 Läufen pro Woche mit 10 Wochenkilometern wieder auf circa 70 Kilometer pro Woche mit bis zu zwei intensiven Einheiten hochgearbeitet in der Zeitspanne von drei Monaten. Es war nicht immer so einfach, aber Schritt für Schritt ging es aufwärts. Trotz erfolgreichem Wettkampf-Comeback liefs danach nicht mehr so gut und ich habe sowohl in Genf, als auch in Sion richtigerweise auf den Start verzichtet. Das Training war sehr unbeständig, ausgelöst zuerst durch die Krankheit vor dem Lauf.  Nach Wiederaufnahme des Trainings nach dem Rennen habe ich wieder vermehrt das Knie gespürt, wohl zu intensive Trainingssteigerung, oder dann war da noch die Woche in den Philippinen, einfach zu heiss zum trainieren, sowie eine kleine Verhärtung in der Wade nach der für mich ungewohnten Nutzung des Laufbandes. Das waren Gründe für die Nicht-Starts. Seit dem ich aus den Philippinen zurück bin, klappt es jedoch wieder hervorragend. Ich habe keinerlei Beschwerden und trainiere wieder lückenlos wie geplannt, auch dank den Tipps von Sämi. Dies ist sicher die Grundlage jetzt im Winter, damit ich die harten Trainings im Frühling gut verkrafte und bereit bin wenn es zählt. Übrigens arbeite ich schon seit geraumer Zeit an einem Bericht zur Reise in die Phillippinen. Es war wirklich eine extrem tolle Woche, demenstprechend viel zu Schreiben gibt es :)

Laktatstufentest und Präventionsscreening

Zur Bestimmung der momentanen Trainingsbereichen, hat mir Sämi einen Laktatstufentest wärmstens ans Herz gelegt. Selbst ich wusste meine Trainingsbereiche teilweise kaum einzuschätzen nach der langen Pause. Dank der Mitgliedschaft im Kader der NLLZ NW konnte ich diesen Test gratis bei der Crossklinik in Basel absolvieren. Zusätzlich habe ich mich entschieden an gleicher Stelle noch ein Screening zur Verletzungsprävention für Läufer zu machen um entsprechende Schwachstellen aufzudecken. Am Sonntag den 10. Dezember war es soweit, einen ganzen Tag hatte ich dafür reserviert.

Zuerst stand das ANOVA-Präventionsscreening an. Es musste eine Reihe an Tests durchgeführt werden. Nach der Datenerfassung zu Alter, Gewicht, Trainingszeit usw., wurde verschiedene Paramter wie zum Beispiel die einzelnen Beinlängen (Stichwort Beinlängendifferenz), oder die Höhe der Fussgewölbes gemessen. Danach wurde die Dehnbarkeit gewisser Muskeln getestet (ich bin kein Turner!) bevor es eine Reihe von Krafttests gab. Dazu wurde in drei Versuchen die Maximalkraft verschiedener Muskelgruppen, hauptsächlich des Beines ermittelt. Dazu kamen noch zwei Koordinationstest. Bestimmte Stellen am Körper wurden markiert und es musste eine Übung ausgeführt werden, welche mittels Videoaufnahme bewertet wurde.

Die Resultate sind sehr gut: Für die üblichen Verletzungen der Achillessehne, seitlichen Knieschmerzen und Plantarfaszie habe ich ein Ranking von sehr gut, bzw. ein sehr geringes Risiko. Ein Ranking von gut für vordere Knieschmerzen und Rückenschmerzen. Im Bereich Kraft und Koordination bin ich sehr gut, einzig die eine Koordinationübung war schwach (Rumpf) sowie die Dehnbarkeit der Hüftbeuger, Harmstring und Quadrizeps. Dazu habe ich ein personalisiertes Programm erhalten zur Stärkung des Rumpfs, sowie zum Dehnen der genannten Muskeln.

Credo: Weiter daran arbeiten!

In der Leistungsdiagnostik habe ich dann den Laktststufentest absolviert. Zuerst wurde noch ein EKG gemacht, um zu schauen, ob mit dem Herzen alles in Ordnung ist. Durchgeführt wurde der Test von der Sportwissenschaftlerin Kathrin Ziegler, sie selbst ist Mittelstreckenläufern beim LCB. Es wurde auf dem Laufband für drei Minuten in verschiedenen Geschindigkeitsstufen gerannt, dazwischen jeweils kurz eine Blutprobe zur Bestimmung des Laktatwerts in mmol/l genommen. Zusätzlich wurde die Herzfrequenz gemessen. Die letzte Stufe, die ich komplett durchführen konnte war bei 19.8 km/h. Das Resultat des Testes war, das meine Schwelle mit 3mmol/l Laktat bei momentan 16.8km/h bei einer Herzfrequenz von 186 liegt. Zusätzlich gibt die Laktkurve Aufschluss zu den momentanen Trainingsbereichen.

Zum Jahreswechel hin läufts wieder

Dank den Weihnachtsferien, konnte ich sowohl durchgehend gut trainieren und habe mich auch gut erhohlt, sprich fast durchgehend 9 Stunden Schlaf pro Tag. Glücklich bin ich auch mit der Reduktion des Arbeitspensums auf 85% ab dem 1. Januar.  Sprich zu französichen Verhältnisen mit 7 Stunden arbeiten pro Tag, so werde ich das im neuen Jahr sogar weiterführen können. Mal schauen wie es sonst so funktioniert, zurück auf 100% ist möglich. Insofern ist es mir geglückt wieder einen Rhytmus zu finden und momentan bin ich bei 6 Lauftrainings pro Woche, einen Tag davon als Doppeltraining, ein Tag als Ruhetag, sowie ein Tag mit alternativem Training, was vornehmlich Schwimmen oder Aquarunnining bedeutet. Schon seit dem Sommer mache ich auch zweimal pro Woche ein Krafttraining. Auch dank den Tips von Sämi mit dem Buch "Gymnastik- Aber richtig" konnte ich mein Repertoire nochmals kräftig erweitern. Wie gehabt, diese Krafttrainings sind wichtig um mit der richtigen Form zu Laufen und natürlich hauptsächlich ein Ding der Verletzungspreväntion. Neben seinen Tipps zum Dehnen, Faszientraining und allgemein zur Regeneration, denke ich, habe ich schon sehr viel von seinem grossen Erfahrungsschatz als Athlet oder auch als Arzt profitiert. Allgemein gefällt mir die Kommunikation mit ihm sehr gut, wir telefonieren alle 1-2 Wochen um die Trainings zu besprechen. Trotzdem habe ich die Flexibilität, die Anordnung der Trainings selbst zu wählen, sowie selbständig kleine Anpassungen vorzunehmen gemäss der momentanen Verfassung - sprich Körpergefühl.

Meine Termine

Screenshot Homepage Neujahrslauf Dietikon
Screenshot Homepage Neujahrslauf Dietikon

Ich freue mich riesig darauf, nächste Woche am 11. Januar bei meinem Heimrennen vor der Türe,  dem Dietiker Neujahrslauf an der Startlinie zu stehen. Mal schauen wie's dieses Jahr wird, das letzte Mal war's ziemlich eisig. Zudem werde ich Mitte Februar mit einigen Kollegen vom TV Oerlikon beim Barcelona Halbmarathon starten, bevor es eine Woche danach ins Trainingslager nach Mallorca geht. Der Fokus im Winter liegt aber auf Crossläufen. Der Winter ist prädestiniert dafür und die Härte und Kraft wird mir im Frühling helfen. Zuviele Rennen werde ich aber nicht machen, sicher zwei Crossläufe, einer davon die Cross-SM Anfang März in Farvagny. Das wird dann auch gleichzeitig das Ende des Wintertrainings sein.

Im Frühling werde ich mich mit dem gemeinsamen Trainingslager vom NLLZ NWS/LV Langenthal/TV Welschenrohr vom  11.-18. April in Kroatien auf die Bahnsaison vorbereiten. Dazu muss ich für die 5000m sicher unter der Limite von 15:30min laufen für die CH-Meisterschaft, in sehr guter Form ist sicher auch eine Zeit um 15:00 machbar. Leider gibt es nicht so viele Bahnläufe in der Schweiz und ich werde voraussichtlich auch in Koblenz und Karlsruhe starten. Geplannt ist auch ein Start bei der 10km-Strassen-SM am 16. April in Lugano, längere Distanzen werde ich aber nicht laufen. Hautziel bleibt sicherlich die Qualifikation für die Leichtathletik-SM am 26-/27. Juni in Bellinzona bevor es in die Pause geht.

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