Sieg beim 47. Hallwilerseelauf!

Leider wurde es in den letzten Monaten etwas ruhiger auf diesem Blog. Das hat nicht etwat damit zu tun, dass ich verletzt wäre oder Ähnliches, sondern dass ich einfach keine Zeit aufwenden konnte um hier zu schreiben. Das ändert sich jetzt für die nächsten zwei Wochen wo ich hier oben im Engadin im Trainingslager bin. Aufzuholen habe ich allemal, angefangen mit dem Kazan Marathon Anfang Mai, den ich nach harziger Vorbereitung doch noch befriedigend ins Ziel bringen konnte. Danach die Saisonpause mit dem Wiedereinstieg im Sommer, ein paar lokalen, kürzeren Strassenläufen, dem TVO Trainingslager und 10km CH-Meisterschaft mit Teambronze und zuletzt die begonnene Vorbereitung für den Valencia Marathon.
Rennbericht
Letzten Samstag, dem 9. Oktober, habe ich wieder einmal beim Hallwilerseelauf teilgenommen, bereits zum dritten Mal über die volle Halbmarathondistanz. Da ich mich momentan auf den Valencia Marathon vorbereite, bin ich aus dem Training heraus gelaufen und hatte keine Zielvorstellung. Vor allem der Spass stand im Vordergrund und zumindest schauen, wie sich ein mögliches Marathontempo anfühlt. Wie bereits letztes Jahr, fand der Start am See unten statt anstatt auf der breiten Haupstrasse im Dorfzentrum. Die schmalen Seeuferwege sind ein Kritikpunkt für einen so grossen Lauf, ohne Vorkenntnisse der Wege wird es noch schwieriger, mit kleinen Blockstarts und versetzter Startlinie wurde das ganze etwas entschärft. Ich fand mich gleich an der Spitze wieder, mit einem mir unbekannten Läufer, Alizada Noor Mohammad, der nach 10min vorpreschte. Einerseits wollte ich noch kontrolliert laufen, da das Trainingslager anstand und ich mich nicht eine komplette Woche erholen konnte, anderseits wollte ich natürlich die Chance nutzen, wenn sie da war. Das Tempo war schnell, aber noch angenehm und ich wusste, dass ich es sicherlich bis zum Schluss durchhalten konnte. Geholfen haben mir da sicher die harten, langen Tempowechselläufe im September. Da Corona-bedingt viele Frühlingsläufe auf den Herbst verschoben wurden, gibt es momentan ein Überangebot an Läufen. So war auch die Teilnehmerzahl beim Halbmarathon mit etwas über 1600 klein und natürlich die Dichte bei den Topläufern sehr schmal, so dass ich mir durchaus Chancen ausgerechnet habe. Der Vorteil für mich bestand natürlich, dass ich die Strecke sehr gut kenne Der Verlauf mit Asphalt, Schotter, wurzeligem Waldboden und engen Kurven um Strandbäder ist sehr abwechslungsreich. Bis kurz vor dem letzten kurzen Anstieg in Birrwil lief ich neben oder dicht hinter ihm an der Spitze. Die Strategie war auf den letzten Kilometeren mit einer Tempoverschärfung die Vorentscheidung zu erzwingen und es nicht auf einen Sprintfinish anzukommen zu lassen. Das ist mir tatsächlich gelungen, die Verschärfung war nicht extrem und trotzdem konnte ich den Verfolger abschütteln. Daraufhin habe ich mich darauf konzentriert es fertig zu laufen und konnte unter dem Klatschen und Applaus die letzten Meter ins Ziel geniessen!
Ein grosser Traum wurde wahr und ich würde lügen, wenn ich es jemals für möglich gehalten hätte auf derselben Siegerliste wie der 6fache Gewinner Tadesse Abraham zu stehen. Seit Tadesse und Hansjörg Brücker im Jahre 2000 ist es keinem Schweizer mehr gelungen hier zu gewinnen!
Platz | Damen | Zeit | Herren | Zeit |
1 | Petra Eggenschwiler | 1:20:08 | David Keller | 1:11:42 |
2 | Seraina Scherzinger | 1:20:11 | Patrick Benz | 1:12:14 |
3 | Daniela Aeschbacher | 1:22:56 | Alizada Noor Mohammad | 1:12:22 |
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