Neues Jahr, neue Ziele: Zürich-Marathon 2019
Lange ist es her...
Lange ist es her, seit meinem letzten Blogeintrag. Dies hat natürlich auch damit zu tun, dass ich in letzter Zeit ziemlich beschäftigt war, denn zum Schreiben braucht es die Muse und den Kopf dafür. Ausserdem bin ich jetzt neuerdings auch auf Instagram (@lauft_bei_dave), gerade für kleinere Beiträge ist das ideal. Erwartet also nicht, dass ich über jeden Wettkampf hier was publiziere. Apropos Wettkampf... Lange ist es her. Das hat damit zu tun, dass ich mich im Winter mehr dem Grundlagentraining gewidmet habe und andererseits hatte ich auch noch einen kleinen Unfall, dazu aber später mehr.
Schneller Marathon als Frühlingssaisonziel

Genau wie letztes Jahr, möchte ich auch im 2019 wieder am Zürich Marathon starten und meine Bestzeit verbessern, welche momentan bei 2h27min steht. Der 28. April ist bereits dick im Kalender markiert! Erfreulicherweise erhielt ich wiederum einen freien Startplatz, Danke dafür. Ebenfalls erfreulicherweise, erklärte sich mein Vereinskollege Lukas Oldani bereit, mich auf dem Weg dahin zu unterstützen. Als langjähriger, ambitionierter Marathonläufer weiss er gut was es braucht. Leider kann er selber seit der Entfernung eines Tumors im Knie nicht mehr auf hohem Niveau trainieren. Er kennt mich gut, was sehr wichtig ist. Zusammen haben wir den Trainingsplan geschrieben, welcher nach etwa sechs Versionen nun finalisiert ist, kleine Änderungen natürlich vorbehalten.
Wiederum kann ich auch auf die Massagedienste von Ruth zählen, was hinsichtlich der Erholung gut tut. Ebenfalls wichtig sind viel Schlaf (ich gehe jetzt immer um 10 Uhr ins Bett), wodurch man vielleicht eine Stunde pro Tag weniger hat, die restliche Zeit aber deutlich an Qualität gewinnt. Dies ist auch dadurch möglich, dass ich noch ein paar Ferientage vom letzten Jahr einlösen konnte. Dank meinem verständnisvollen Chef, habe ich es so gemacht, dass ich bis Ende März täglich eine Stunde weniger arbeite (Arbeitszeit um 12% reduziert). Das hilft mir deutlich mehr als eine Woche Urlaub, die schnell wieder vorbei ist.
Das "Wie" ist entscheidend
Erstmals habe ich mir dazu während der ruhigeren Weihnachtstage auch überlegt, wie ich meine Ziele erreichen möchte. Die eigentliche Saisonziele sind schnell gesetzt, viel wichtiger ist aber das Warum und das Wie: Auf welchem Weg will ich meine Ziele erreichen? Für das "Warum" brauch ich nicht lange zu Überlegen. Es macht Spass sich zu fordern und schauen, was herauskommt. Das "Wie" allerdings, war schwieriger. Dazu habe ich mir über Wochen, mir wichtig scheinende Punkte notiert, welche sich mit der Zeit verfestigt haben. Lange habe ich überlegt, wie ich es nennen soll. Eine Charta, ein Leitbild, Leitwörter, ein Dogma (eher nicht), Prinzipien? Wie auch immer, sie stehen fest und lauten folgend:
1) Geduld
2) Beständigkeit
3) Freude
4) Lernbereitschaft
5) Körpergefühl
6) Lockerheit
7) Leidenschaft
8) Mut
9) Selbstvertrauen
10) Flexibilität
11) Fokus
Hügel und Fahrtspiele zum Aufbau
Das Jahr startete gut. In den kalten, dunklen Januartagen habe ich vor allem viele Grundlagendauerläufe absolviert. Das sind Läufe, im normalen Sprechtempo. Viele davon in hügeligem Terrain, um genügend Kraft aufzubauen. Zusätzlich gab es eingestreut Fahrtspiele, das sind Läufe in alternierendem Tempo schnell/langsam. Der regelmässige, wöchentliche lange Lauf von etwa 25 Kilometer sollte mich auf die noch länger werdenden Läufe vorbereiten. Mit diesem, noch nicht allzu fordernden Training, konnte ich auch gut meinen Basisumfang auf über 100 Wochenkilometer steigern.
Kleiner Velounfall, kein Leimentalerlauf


Nach dieser Grundlagenphase, startete Mitte Februar das eigentliche Marathontraining. Nach rund zwei Monaten ohne Wettkampf, freute ich mich ungeheim wie alle Jahre, beim Leimentalerlauf im Baselland endlich wieder das Shirt mit Startnummer überzustreifen. Leider war dem nicht so. Zu Beginn der ersten Marathonwoche, fiel ich an einem Freitagmorgen auf dem Weg zum Bahnhof vom Velo. Über Nacht hatte sich vom Regen vom Vortag Glatteis gebildet. In einer Kurve eines Seitensträsschens habe ich das zu spät gesehen und lag Sekunden später auf der Seite. Glücklicherweise waren es nur ein paar Schürfungen. Auf die Seite, welche ich gefallen war, gab es eine Druckstelle. Noch am selben Abend bin ich laufen gegangen, was eigentlich gut ging, sich aber später als Fehler herausstellte. Denn am nächsten Tag bin ich mit der Gruppe der LG Homberg zu einem internen Crosslauf mitgegangen. Der unebene, kaum griffige Schneematsch hat danach ein Ziehen in der linken Kniekehle verursacht, bei dem Bein wo ich auch die Druckstelle hatte. Die folgende Woche musste ich vier Tage Pause machen, zuerst ging die Druckstelle weg, etwas länger dauerte es bis sich der entzündete Muskelansatz in der Kniekehle beruhigt hatte. Dadurch habe ich den Leimentalerlauf am Wochende verpasst. Meine Überlegung war: Entweder gesund und voller Selbstvertrauen an der Startlinie stehen (gemäss den Leitwörtern), oder es sein lassen und langsam einsteigen. Gerne hätte ich da erstmals die 50 Minuten unterboten, es wäre ein guter Formtest gewesen. Die "positive" Seite vom Unfall war, dass ich mich nicht von diesem Wettkampf erholen musste und die darauffolgende Woche sozusagen richtig "durchstarten" konnte und meine erste gute Marathontrainingswoche hinlegte.
Vorbereitung
Hier könnt ihr meine Woche nach dem Leimentalerlauf sehen (inklusive zahlreicher Abkürzungen für die Insider). In diesem Stile geht es nun weiter. Ich freue mich darauf, euch meinen Wettkampkalender für diesen Frühling zu präsentieren:
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